MELHORES MÚSICAS / MAIS TOCADAS
klaus hoffmann - aber morgen
Mein gepäck aus alter zeit
Liegt für die grosse fahrt bereit
Wie an weihnachtstagen ist das kind
Für überraschungen bereit,
Man sagt in einem leeren raum
Beginnt ein unsterblicher traum
Kein weg war mir zu weit
Kein ozean war mir zu breit
Die taschen sind gepackt
Und die papiere eingesackt
Beschriftet und besehen
Als würd es nach brasilien gehen
Ich war das kind, das auf termin
Auf jedem busbahnhof erschien
Ich konnt es einfach nicht erwarten
Nach langeoog hinaus zu starten
Aber morgen
Werd ich meinem herzen folgen
Werde irgendwohin gehn
Und völlig anders leben
Aber morgen
Werd ich meiner stimme folgen
Werde mich nicht mehr umdrehn
Ich werd mit irgendwem nach irgendwohin gehn
Gestern hab ich nichts gedacht
Hab meine zweifel ausgelacht
Ein paar farben angerührt
Mich für die reise motiviert
Man sagt, an einer grossen pflicht
Hängt meist ein bleiernes gewicht
Ich war das kind, das immer blieb
Auch wenn man es vom hof vertrieb
Heute hab ich nur geträumt
Bin innerlich herumgestreunt
Hab mir die karten angeschaut
Einen wunschzettel gebaut
Marokko, bali, vietnam
Wie oft lief ich die plätze an
Ich war das kind, das immer kam
War da nur ein vertrauter arm
Aber morgen
Werd ich meinem herzen folgen
Werde irgendwohin gehn
Und völlig anders leben
Aber morgen
Werd ich meiner stimme folgen
Werde mich nicht mehr umdrehn
Ich werd mit irgendwem nach irgendwohin gehn
klaus hoffmann - aber wenn dann ganz
Du sagst, es geht dir schlecht,
du sagst , du bist im Streß
du machst es allen recht, so gut du kannst
das erschreckt dich.
Du willst der liebe Junge sein
das strengt dich furchtbar an,
so kriegt jeder nur ein Achtel von dir
denn ganz läßt du keinen an dich ran.
Mein Freund wie lange soll das noch so gehen,
du machst dich ja kaputt
du suchst nach einem Glück,
das schon verloren ging,
als du Kind warst.
Und heute, da willst du es dir holen,
indem du dich zerteilst
so kriegt jeder nur ein Achtel von dir
denn ganz läßt du keinen an dich ran.
Doch was das Schlimmste daran ist,
du kriegst den alten Tritt
ja was das Schlimmste daran ist,
der ist dir ja vertraut
denn heute, wo du's besser weißt
und dich schon mal als Mann begreifst
suchst du noch immer
suchst du noch immer
nach diesem Mutterglück.
Einmal wirst du dich nicht mehr belügen,
denn dann ist keiner mehr da
der dich auffängt, wenn du fällst,
dann mußt du selber ran
ah, das erschreckt dich.
Vielleicht wirst du etwas verlieren
Sicher auch Neues von dir sehn
Du läßt auch dann bestimmt nicht jeden an dich ran
Aber wenn, dann ganz.
Du läßt auch dann bestimmt nicht jeden an dich ran
Aber wenn, dann ganz.
klaus hoffmann - ach gnädigste
Da geht sie hin, sie patrouilliert,
herausgeputzt auf zweiundzwanzig.
Sie hat sich mächtig repariert,
die Dame riecht nicht mehr so ranzig.
Sie schleppt Juwelen mit sich rum,
platinbesetzte Sowjetsterne,
ein?n Fallschirmspringerkampfblouson
trägt sie zur Nacht besonders gerne.
Sie kennt sich aus in Literatur,
von Marx und Krishna kann sie reden.
Sie diskutiert rund um die Uhr
und überholt im Kopf ihr Leben.
Sie sieht die Welt im Kino an,
sie ist von Kopf bis Fuß frustriert
und wartet immer noch auf Tarzan,
der sie aus ihrem Dschungel führt.
Ach Gnädigste,
ach Gnädigste,
mir ist es völlig gleich,
ob sie arm sind oder reich,
alle suchen Liebe.
Da geht sie hin, sie promeniert,
der Regen lässt ein Lächeln gelten.
Sie hat ihr Herz einbalsamiert,
im Spiegel sieht sie es nur selten.
Ein Küsschen hier, ein Küsschen da,
kraftvoll, besonnen, doch dynamisch,
mit Punk im Schrank und Trallala
fühlt sie sich schick und proletarisch.
Sie träumt schon heut' von einem Mann,
mit sehr viel Kopf und süßem Leben,
ach, öffne Dich bourgeoiser Sesam
und gebe ihr den goldenen Segen.
Ich hoff', dass bald der Hafer sticht,
und sie fühlt sich richtig betrogen
und schreibt Anarchie hoffentlich
und trennt sich von Idiotologen.
Ach Gnädigste,
ach Gnädigste,
mir ist es völlig gleich,
ob sie arm sind oder reich,
alle suchen Liebe.
klaus hoffmann - adieu emilè
Adieu Emilè ich liebte Dich
Adieu Emilè ich liebte dich Du weißt
wir saßen beide bei dem gleichen Wein
wir saßen bei denselben Mädchen
wir sangen mit der gleichen Pein.
Adieu Emile ich sterbe nun
es ist schwer wenn man im Frühling stirbt du weißt
ich geh´mit Frieden in der Seele
weil du so rein wie weißes Brot
weiß ich mein Weib hat keine Not.
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
will daß man sich wie toll vergnügt
Ich will gesang will Spiel und Tanz
wenn man mich unter´n rasen pflügt.
Adieu Curie ich liebte Dich
Adieu Curie ich liebte Dich Du weißt
wir waren nicht vom gleichen Holz
wir hatten nicht den selben Weg
wir suchten nur den gleichen Ort
Adieu Curie ich sterbe nun
es ist schwer wenn man im Frühling stirbt du weißt
ioch geh´mit Frieden in der Seele
ich weiß man Weib hat keine Not
ihr war´t vertraut vor meinem Tod.
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
will daß man sich wie toll vergnügt
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
wenn man mich unter´n Rasen pflügt.
Adieu Antoine ich lieb´dich
Adieu Antoine ich lieb´dich nicht du weißt
es bringt mich zum Sterben heut
weil du lebst weiter und nicht schlecht mein Freund
´weil dich mein Tod doch sicher freut
Adieu Antoine ich sterbe nun
es ist schwer wenn man im Frühling stirbt du weißt
ich geh´mit Frieden in der Seele
weil du ihr Hausfreund warst du Chanot
weiß ich mein Weib hat keine Not
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
will daß man sich wie toll vergnügt
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
wenn man mich unter´n rasen pflügt.
Adieu mein Weib ich liebte dich
Adieu mein Weib ich liebt dich Du weißt
ich nehm den Zug zum lieben Gott
den Zug der noch vor deinem geht
man nimmt grad´ den der eben kommt.
Adieu mein Weib ich sterbe nun
es ist schwer wenn man im Frühling stirbt du weißt
ich drück´die Augen fester zu
dann weiß ich du liebst Messen
meiner Seelen Ruh
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
will daß man sich wie toll vergnügt
Ich will Gesang will Spiel und Tanz
wenn man mich unter´n Rasen pflügt.
La di lai da la
klaus hoffmann - alle farben dieser welt
Zeig mir die Farben dieser Welt
Du hast mir soviel davon erzählt
Sagtest, wenn ein Stern vom Himmel fällt
Sieht man alle Farben dieser Welt
Weiß ist nicht weiß
Schwarz ist nicht schwarz
In beiden leuchten Farben tausendfach
Ich hab gelacht, mein Kind
Dann kam die Nacht mein kind
Da hattest du ein Feuer angefacht
Zeig mir die Farben dieser Welt
Du hast mir soviel davon erzählt
Sagtest, wenn ein Stern vom Himmel fällt
Sieht man alle Farben dieser Welt
Das Meer ist nicht blau
Und die Wiesen nicht grün
In allem kannst du alle Farben sehn
Ich habs nicht geglaubt, mein Kind
Hab nicht vertraut, mein Kind
Ich mußt es erst mit deinen Augen sehn
Zeig mir die Farben dieser Welt
Du hast mir soviel davon erzählt
Sagtest, selbst im Schatten der nur fällt
Sieht man alle Farben dieser Welt
Rot ist nicht rot
Und gelb ist nicht gelb
In allem sind die Farben dieser Welt
Zeig mir die Farben dieser Welt
Du hast mir soviel davon erzählt
Sagtest, wenn ein Stern vom Himmel fällt
Sieht man alle Farben dieser Welt
klaus hoffmann - alle soldaten wolln nach haus
In K-Town tief in Western Germany,
zwischen Autobahn und Straßenstrich in der Prärie
da steht Gabis Pizza Palace und da beißt der GI
Frank Kowalski aus Fort Worth in seine Pizza Pie.
Und er trinkt bis ihm der Kopf auf die Theke fällt,
in K-Town, Western Germany, am Ende der Welt.
In Texas haben sie jetzt drei Uhr nachmittag,
wie hoch im Westen jetzt der Weizen stehen mag.
%DCber Gabis Pizza Palace scheint der bleiche Pfälzer Mond,
und Kowalski ist jetzt endlich total zu und stoned.
"Fuck the Army" lallt er schwankend und fällt dabei
glatt auf den Knüppel der Militärpolizei.
Alle Soldaten wolln nach Haus,
alle Soldaten wolln nach Haus,
sie wolln die Uniform nicht mehr,
den Stahlhelm und das Schießgewehr,
und auch nicht in den Kampf hinaus.
Soldaten wolln nur eins: sie wolln nach Haus.
In Potsdam in der russischen Garnision
streicht Igor in marxistischer Tradition
die Kasernenmauer an in lebensfrohem Grau,
die Farbe platzt gleich wieder ab, na klar, das weiß er genau.
Igor fährt Panzer und wenn er hier den Pinsel schwingt,
dann weil sein Schrotthaufen in Friedenszeiten nie anspringt.
Vielleicht kommt das Ersatzteil eines Tags mit der Bahn
in seinem Dorf vorbei im fernen Jerewan
Dort sitzen sie jetzt hinterm Ofen und er streicht hier allein
und seine Jacke ist so groß und seine Mütze so klein
Und das Brudervolk lacht über ihn hinter der Hand
und ihm gehts wie den Genossen einst am Wolgastrand.
An der Grenze die durch Deutschland und Deutschland geht
steht der NVA-Gefreite Jochen M. und steht.
und er steht da im Regen und er steht auf dem Schlauch
und er steht sich die Beine un den volkseignen Bauch.
Und jetzt wo hier keiner mehr in den Westen abhaut,
von drüben keiner kommt und hier den Sozialismus klaut,
wo kein Hund mehr nach der Grenze bellt vergißt der Soldat
ab und zu schon mal den Arbeiter-und-Bauern-Staat.
Dafür kommt ihm dann die junge Brigadeführerin
aus der LPG "9. November" in den Sinn.
Und er träumt sich mit ihr an den schönsten Platz der Welt
in eine Datsche am Stadtrand von Bitterfeld.
16 Jahre ist Himmerk Harms aus Leer
er hat anderthalb Jahre Bi-Ba-Bundeswehr
und sie sind für ihn wie anderthalb Jahre Knast,
es ist bitter zu wissen was er draußen verpaßt.
während er hier einen streng geheimen Schlagbaum bewacht
wird da draußen getanzt, geliebt und gelacht.
dafür lernt er endlich wie man in die Pfütze fällt,
wie man Männchen macht und Händchen an die Mütze hält.
und Himmerk Harms aus Leer, Ostfriesland, ist total frustiert,
man das nervt zu spürn wie man hier seine Zeit verliert.
Vielleicht in seinem Leben die beste Zeit
für nichts und wieder nichts und Leer, Ostfriesland, ist weit.
Der Präsident will auf dem roten Teppich gehn,
der Kriegsminister eines Tags ein Denkmal sehn.
Der Rüstungsbonze will, daß alle Räder rolln
und jeder von den dreien will, daß die Soldaten das wolln.
Aber die das nicht mehr wolln werden jeden Tag mehr
und diese Hoffnung dieser Traum ist gar nicht so verquer.
Frank Kowalski nimmt den Ghettoblaster und setzt sich in Marsch,
Himmerk Harms schnürt den Persilkarton und sagt ... sagt er barsch.
Jochen M. eilt in die LPG zu seinem Schatz
und meldet sich zum freiwilligen Ernteeinsatz.
Igor fällt mit einem Stoßseufzer der Pinsel aus der Hand,
ja Freunde, das, das ist der wahre Dienst am Vaterland.
Alle Soldaten wolln nach Haus,
am liebsten gleich und schnurstracks geradeaus.
Soldaten sind, man glaubt es nicht
aufs Sterben gar nicht so erpicht
und auch nicht auf das Feld der Ehre aus.
Soldaten wolln nur eins, sie wolln nach Haus.
klaus hoffmann - allein
Wir sind zwei, du und ich,
wenn die Liebe verweilt,
doch wenn das Glück zerbricht,
wenn man sich dann langweilt,
ist man allein.
Wir sind zehn, wie das Leben,
durch Tote erhalten,
doch wenn wir uns ergeben,
uns nicht mehr verwalten,
ist man allein.
Wir sind hundert beim Tanz,
alle Freunde vereint,
doch in erster Instanz
und zuletzt, wenn man weint,
ist man allein.
Wir sind tausend und stark,
und wir haben sie bedroht,
doch am Ende der Schlacht,
wenn zweitausend sind tot,
ist man allein.
Wir sind eine Million
und wir lachen sie aus,
und wir lächeln voll Hohn,
doch vor'm Spiegel zuhaus'
ist man allein.
Wir sind tausend vielleicht,
die das Geld bei sich hält,
doch wenn die Angst uns streicht,
dass der Reichtum zerfällt,
ist man allein.
Wir sind hundert, berühmt
ohne Grund außer Welt,
doch wenn es langsam kühlt
wenn das Lächeln uns quält,
ist man allein.
Und wir zwei, du und ich,
wir werden zusammen alt,
doch wenn die Stunde bricht,
wenn das Leben sagt 'Halt'
ist man...
klaus hoffmann - als wenn es gar nichts wär
Für einen Traum könnte ich fliegen
für ein Lied zu Grunde gehn
ich lasse jeden Zauberer in meinen Garten
wär´ ich ein großer Mann der Macht
ich würde nach den Bettlern sehn
von den ärmsten Narren lie? ich mich beraten
schon als Kind liebte ich barfuß
mit ohnmächtigem Mut
ich hatte nichts und wollte alles geben
die Angst war klein, der Hunger groß
ich warf mich lachend in die Flut
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`
Ich konnte lieben ohne Grund
ich konnte staunen ohne Sinn
meine Welt paßte auf eine Kinoleinwand
die Götter hießen Jones
Stan und Olli, Erol Flynn
sie schenkten mir ein Lebensbuch
mit buntem Einband
ich war wie sie, ich war unsterblich
ich war ein Kind, ich hatte Glück
es war ein Spiel, was sollte ich verlieren
ich gab mich hin, so lichterloh
und brannte jeden Augenblick
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`
Doch mit den Jahren kam die Klugheit
mit der Zeit kam die Vernunft
und Tag um Tag verblaßten meine Bilder
weil doch nichts blieb als Einsamkeit
nahm ich mein letztes Kunterbunt
ging auf den Markt der Schwerter und der Schilder
da sprachen Narren wie Gelehrte
Idioten wie Genies
von Wahrheit und von kolossallen Pflichten
und um nicht ganz allein zu sein
bot ich mein Kinderparadies
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`
Jetzt sah ich aus wie jedermann
das Leben nahm mich in die Pflicht
wohl kalkuliert, die Welt war für mich Claro
die Lippen schmal, die Augen matt
ich wurde ernst und ordentlich
und trug man Caro, na dann trug ich eben Caro
bis nichts mehr ging, weil´s alles gab
ich weiß den Tag noch ganz genau
da sah ich mich in einem aufgebrochnen Spiegel
ich hatt´ mein Glitzerzeug getauscht
gegen ein sichres Grau in Grau
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`
Lass´ meiner Seele Schwere los
mein Herz, mach deine Fenster auf
Derwisch und Magier, kommt in meinen Garten
ich lass´ das Kind nicht mehr allein
nach all dem Sommerschlußverkauf
ich schlaf´ bei den Verrückten und den Zarten
ich will lieben wie als Kind
barfuß und mit großem Mut
jeden Tag als wär´s der letzte von den Tagen
und immer wieder, glaub mir, mit dir
spring´ ich lachend in die Flut
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`
als wenn es gar nichts wär`
klaus hoffmann - amsterdam
In den kais von amsterdam
Heult der seemann sein lied
Von dem traum, der ihm riet,
Hau bloß ab nach amsterdam
In den kais von amsterdam
Stöhnt der seemann im schlaf
Liegt am ufer verbrannt
Wohin die flamme ihn warf
In den kais von amsterdam
Sterben in jeder nacht
Zehn matrosen im wahn
Im bier einer gracht
In den kais von amsterdam
Werden matrosen gebor'n
Schweißnaß wie vor cap horn
Wirft sie der ozean
In den kais von amsterdam
Essen matrosen zu heiß
An tischen, sehr weiß
Fette fische im tran
Und sie zeigen zahn um zahn
Eine triefende lust
Und der mond, wie 'ne brust
Strahlt ihr vorderschiff an
Und es stinkt nach kabeljau
Bis in die fritten hinein
Und die hände stopfen rein
Damit nichts anbrennt oder fault
Danach stehen sie lachend auf
So wie eine welle platzt
Schließen ihren hosenlatz
Und gehen rülpsend raus
In den kais von amsterdam
Sind matrosen beim tanz
Und die reiben wanst an wanst
Und sich an den frau'n
Und sie drehn sich wie in trance
So wie sonnen verglüh'n
Zum klagenden gestöhn
Eines akkordeons
Und sie segeln wie im sturz
Und sie lachen sich krumm
Bis plötzlich mit lautem furz
Das akkordeon verstummt
Und mit ernstem gesicht
Und mit stolzem blick
Zeigen sie dem tageslicht
Ihr allerbestes stück
In den kais von amsterdam
Sind matrosen beim suff
Und sie ertrinken im puff
Wie im stillen ozean
Und sie trinken auf das wohl
Aller huren der welt
Von hamburg bis sonstwo
Auf die damen und das geld
Auf die schönheit einer frau
Die ihre tugend verschenkt
Die für ne mark liebestau
Das ganze meer versenkt
Und sind sie dann voll
Werden sie zu den sternen schau'n
Und sie pissen, wie ich heul
Auf die untreuen frau'n
klaus hoffmann - anna pollinger
Wenn du mal durch die schellingstraße gehst
Dort im bezirk 16,
Wo nicht nur der mond überstunden macht,
Dann halt kurz an bevor du weitergehst,
Die anna pollinger, die wohnte dort auf nummer 8.
Sie war nicht hübsch, aber nett
Und nicht unangenehm,
Was ihrem durchschnittsgesicht sehr gut stand,
Und durch die arbeit im kontor eines mietwagenleihs
Bekam sie 600 mark bar auf die hand,
Das reichte für ein fahrrad zwar auf pump,
Hingegen nahm sie oft ein kollegialer kavalier
Auf dem motorrad mit,
Der feine lump,
Dafür verlangte er auch meistens was von ihr.
Sie ließ aber immer nur einen drüber,
Das hat ihr das leben beigebracht,
Und grad dieser herr, der war ihr zuwider,
Doch er ging meist nach einer kurzen nacht.
Und sie ruhte sich aus bei den herren im salon,
Sie wollte sich nicht sehnen,
Was sie trotzdem tat,
Und sie hörte was die herren untereinander sprachen,
Und auf einmal da wurde ihr ganz fad.
Denn mit ihr da sprachen sie sehr wenig,
Nur dann, wenn einer grad mal musste,
Sie wurde ganz empört ein wenig
Und ein wenig ließ sie dann auf sich herab.
Einmal ging sie mit 'nem herren fast ein jahr,
Der hieß fritz und war recht akkurat,
Und als sie in gewissen umständen war,
Da wurde dem fritz auf einmal fad,
Und er stieg mit ihr am allerheiligen
Auf den wasserkarrn und es war nacht,
Und beim abstieg ließ er sie tüchtig springen,
Da war das wurm in ihr schon umgebracht.
Seit dem abstieg hatte sie die blasse farbe,
Und sie wurde auch nie wieder ganz gesund,
Und manchmal spürte sie's im unterleib gewaltig,
Doch das trug sie keinem nach,
Nein, das trug sie keinem nach,
Doch das trug sie keinem nach,
Sie war ein starker hund.
Sie ließ aber immer nur einen drüber,
Das hat ihr das leben beigebracht,
Und grad dieser herr, der war ihr zuwider,
Doch er ging meist nach einer kurzen nacht.
Und sie ruhte sich aus bei den herren im salon,
Sie wollte sich nicht sehnen,
Was sie trotzdem tat,
Und sie hörte was die herren untereinander sprachen,
Und auf einmal da wurde ihr ganz fad.
Denn mit ihr da sprachen sie sehr wenig,
Nur dann, wenn einer grad mal musste,
Sie wurde ganz empört ein wenig
Und ein wenig ließ sie dann auf sich herab.
klaus hoffmann - ämäricän driem
Ick würde gerne mit dir einmal den ämäricän driem erleben,
in eener Nacht wie von Cole Porter gemalt.
Mit dir zusammen in nem Wohnmobil
die 150 Programme des ämäricän footballs ertragen.
Cornflakes knabbern und denn um Mitternacht
den Gestreiften aus der Schrankwand holen.
Ick schmeiß ma in Schale, leg ma Pomade in meen Haar
und rauch ne filter Menthol.
Du ziehst dir dann och wat an, und raus sind wir
im Chevi uffn Highway,
in der Nacht von Ginger Rogers.
Du lehnst dein Haarteil an meene wattierte Schultern
und ick schmeiße ne Kassette von Joe Frazier in den Chevi
oder irgendeinen anderen King of the Blues.
Ick würde gerne mal mit dir im Autokino von Ohio sitzen,
in jeder Hand n Wopper,
der Chevi gähnt,
die Heizung brubbelt
und nochmal high mit dir 4 Stunden lang Ben Hur ertragen,
einmal.
klaus hoffmann - ballade von den seeräubern
Von Branntwein toll und Finsternissen
Von unerhörten Güssen naß
Vom Frost eisweißer Nacht zerrissen
Im Mastkorb, von Gesichtern blaß
Von Sonne nackt gebrannt und krank
Die hatten sie im Winter lieb
Aus Hunger, Fieber und Gestank
Sang alles, was noch übrigblieb
0h Himmel, strahlender Azur
Enormer Wind, die Segel bläh
Laßt Wind und Himmel fahren nur
Laßt uns um Sankt Marie die See
Kein Weizenfeld mit milden Winden
Selbst keine Schenke mit Musik
Kein Tanz mit Weibern und Absinthen
Kein Kartenspiel hielt sie zurück
Sie hatten vor dem Knall das Zanken
Vor Mitternacht die Weiber satt
Sie lieben nur verfaulte Planken
Ihr Schiff, das keine Heimat hat
0h Himmel, strahlender Azur
Mit seinen Ratten, seinen Löchern
Mit seiner Pest, mit Haut und Haar
Sie fluchten wüst darauf beim Bechern
Und liebten es, so wie es war
Sie knoten sich mit ihren Haaren
Im Sturm in seinem Mastwerk fest
Sie würden nur zum Himmel fahren
Wenn man dort Schiffe fahren läßt
0h Himmel, strahlender Azur
Enormer Wind, die Segel bläh
Laßt Wind und Himmel fahren nur
Laßt uns um Sankt Marie die See
Sie morden kalt und ohne Hassen
Was ihnen in die Zähne springt
Sie würgen Gurgeln so gelassen
Wie man ein Tau ins Mastwerk schlingt
Sie trinken Sprit bei Leichenwachen
Nachts torkeln trunken sie in See
Und die, die übrigbleiben, lachen
Und winken mit der kleinen Zeh
0h Himmel, strahlender Azur
Sie tragen ihren Bauch zum Fressen
Auf fremde Schiffe wie nach Haus
Und strecken selig im Vergessen
Ihn auf die fremden Frauen aus
Sie leben schön wie noble Tiere
Im weichen Wind, im trunknen Blau
Und oft besteigen sieben Stiere
Eine geraubte fremde Frau
0h Himmel, strahlender Azur
Enormer Wind, die Segel bläh
Laßt Wind und Himmel fahren nur
Laßt uns um Sankt Marie die See
Doch eines Abends im Aprile
Der keine Sterne für sie hat
Hat sie das Meer in aller Stille
Auf einmal plötzlich selber satt
Sie merken noch, wie voll Erbarmen
Der Wind mit ihnen heute wacht
Dann nimmt das Meer sie in die Arme
Und tötet sie vor Mitternacht
0h Himmel, strahlender Azur
Enormer Wind, die Segel bläh
Laßt Wind und Himmel fahren nur
Laßt uns um Sankt Marie die See
Noch einmal schmeißt die letzte Welle
Zum Himmel das verfluchte Schiff
Und da, in ihrer letzten Helle
Erkennen sie das große Riff
Und ganz zuletzt in höchsten Masten
War es, weil Sturm so gar laut schrie
Als ob sie, die zur Hölle rasten
Noch einmal sangen, laut wie nie
0h Himmel, strahlender Azur
Enormer Wind, die Segel bläh
Laßt Wind und Himmel fahren nur
Laßt uns um Sankt Marie die See
klaus hoffmann - berlin
Mein gespräch, meine lieder,
Mein haß und mein glück,
Mein tag, meine nacht, mein vor, mein zurück,
Meine sonne und schatten, zweifel, die ich hab,
An dir und in mir bis zum letzten tag.
Deine straßen, wo ich fliehe, stolper und fall,
Deine wärme, die ich brauch, die ich spüre überall.
Verkauf dich nicht,
Berlin,
Jung bist du nicht,
Du alterst so schnell,
Buckelst zu sehr,
Trägst an den geldern der freier so schwer.
Die werden gehn,
Dich sterben sehn,
Berlin,
Geliebte berlin.
Deine ecken und winkel, deine höfe ungezählt,
Wo der dreck und die armut nach veränderung bellt,
Dein rausch am morgen
Riecht nach haschisch und bier,
Und rotz fällt gelassen auf gassen von dir.
Deine märkte, die weiber, ihre ruhe, ihre list
Und manchmal ein witz, der mich in den magen trifft.
Verkauf dich nicht,
Berlin,
Jung bist du nicht,
Du alterst so schnell,
Buckelst zu sehr,
Trägst an den geldern der freier so schwer.
Die werden gehn,
Dich sterben sehn,
Berlin,
Geliebte berlin.
Deine häuser mit fluren,
Wo man prügelt, wo man lacht,
Wo man, wenns dunkel wird,
Neue mitbewohner macht.
Deine räume, in denen der schlaf ungern kommt,
Weil die luft zum atmen fehlt,
Wo der sensemann wohnt,
Doch wo du freisein erfährst in dieser großen stadt,
Obwohl sie einengt und preßt und viele mauern hat.
Verkauf dich nicht,
Berlin,
Jung bist du nicht,
Du alterst so schnell,
Buckelst zu sehr,
Trägst an den geldern der freier so schwer.
Die werden gehn,
Dich sterben sehn,
Berlin,
Geliebte berlin.
Mein gespräch, meine lieder,
Mein haß und mein glück,
Mein tag, meine nacht, mein vor, mein zurück.
Dein halbtotet bahnhof, wo ich unter denen steh,
Die morgen, schon morgen in bessre städte gehn.
Wo ich dich verlassen will,
Immer wieder, immer noch,
Ich schaff den sprung auch,
Ich schaff den sprung doch.
klaus hoffmann - bin ein fremder
ich geh den weiten Weg
durch die Wüste der Einsamkeit
seh überall dasselbe
Tränen, Hass und Leid
meine Augen sind müde
mein Herz ist schwer
mein Pass hat eine Nummer
doch der Name zählt nicht mehr
ich schlafe bei den Tieren
ich treibe mit dem Wind
werd von jedermann gemieden
bin doch aller Menschen Kind
bin ein Fremder
lass mich in deine Tür
nimm mich auf für eine Nacht
und wärme mich an dir
bin der Andalusier
bin der Armenier
bin ein Wanderer
und nicht für immer da
ich komm von irgendwo
ich geh nach nirgendwo
bin ein Fremder
bin der Somalier
Vater stammt vom Golgatha
Mutter aus Malaysia
sie kamen über Afrika
bin der Andalusier
bin der Armenier
bin ein Fremder
ich bin der, den du vermeidest
ich bin der, den du verschweigst
bin der Hass in deinem Herzen
bin das Misstrauen, dass du zeigst
du kannst mich auf den Straßen
der großen Städte sehn
ungezählt uns heimatlos
die in der Schlange stehn
ich trage fremde Kleider
ich esse fremdes Brot
doch so fremd ich dir auch bin
such ich auch deinen Gott
es gibt wenig Unterschiede
zwischen dir und mir
wir sind Reisende auf Zeit
und nicht für immer hier
bin der Andalusier
bin der Armenier
bin ein Wanderer
und nicht für immer da
ich komme von irgendwo
ich geh nach nirgendwo
bin ein Fremder
bin der Somalier
Vater stammt vom Golgatha
Mutter aus Malaysia
sie kamen über Afrika
bin der Andalusier
bin der Armenier
bin ein Fremde
bin der Andalusier
klaus hoffmann - bleib bei mir
Bleib bei mir
Wir fangen nochmal ganz von vorne an
Bleib bei mir
Und geh mit mir ans licht
Bleib bei mir
Ich war kein prinz, ich war ein bettelmann
Bleib bei mir
Verzeih, ich täuschte dich
Da war vor jahren
Eine königin
Die hielt sich einen narren
Der ihr lieder sang
Lebenslang
Für ihre tränen feuer fing
Bleib bei mir
Du wirst nicht mehr die zweite sein
Bleib bei mir
Was war ich für ein kind
Bleib bei mir
Wir müssen nicht mehr gute lügner sein
Bleib bei mir
Wir können werden, was wir sind
Der narr blieb treu
Für seine königin
Doch seine liebe nahm ihm alles licht
Er sah es nicht
Jede frau trug ihr gesicht
Bleib bei mir
Doch wenn du gehen mußt, tu was du willst
Bleib bei mir
Die zeit heilt jeden riß
Und wenn mein herz
Mit seinen schularbeiten fertig ist
Dann weiß ich erst
Wie sehr ich dich vermiß
Cds klaus hoffmann á Venda